Biographische Daten:
Geboren 1927 in Affoltern a.A., gestorben 1989 in Zürich
Autodidakt; erster Malunterricht bei Walter Jonas in den 40er Jahren
Studienreisen und Aufenthalte im Ausland: Paris (1948, 1950, 1969), München (1951), Berlin (1955), Brasilien (1965)
1950 Initiant einer Surrealisten-Gruppe um Rudolf Schlichter, Edgar Jené, Edgar Ende, Frans Boers, Ernst Maas, Kurt Seligmann u.a.m.
1965 zusammen mit Meret Oppenheim als Vertretung des Schweizer Surrealismus an der Biennale in Sao Paolo, Brasilien.
Arbeiten in öffentlichem Besitz:
- Stadt und Kanton Zürich
- Kunsthaus Zürich
- Kunsthaus Zug
- Kunsthaus Aarau
- Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen
Literatur:
- Annegret Diethelm & Dieter Wyss: Walter Grab. AIV Verlag Stuttgart 1978
- Walter Grab 1927-1989 – Werkkatalog. Hrsg. von Julia Schallberger, Christoph Kappeler, André Grab. Edition Patrick Frey 2022
André Grab: Die Leben und Welten des Walter Grab
Publiziert in: Walter Grab 1927-1989 – Werkkatalog. Hrsg. Von Julia Schallberger, Christoph Kappeler, André Grab. Edition Patrick Frey 2022
Frühe Jahre
Die Jugendzeit von Walter Grab bleibt weitgehend im Dunklen. Es existieren weder Fotos noch Dokumente noch Aufzeichnungen irgendwelcher Art.
Geboren 1927 in Affoltern am Albis, Sohn des Flachmalers und Gewerkschafters Adolf Grab und der Spinnerei-Arbeiterin Anna Grab-Lüthi. Walter Grab wächst mit seinem Bruder Willy Grab im elterlichen Zweifamilienhaus an der Zwillikerstrasse auf. Beide absolvieren eine kaufmännische Ausbildung. Walter Grab’s Wunsch, eine Kunstgewerbeschule zu besuchen, wird von den Eltern strikte abgelehnt. Während der Bruder sich der kleinbürgerlichen Mentalität der Familie unterwirft, bricht Walter Grab nach Zürich aus und arbeitet ab 1947 als kaufmännischer Angestellter.
In Zürich kann Walter Grab sich zum ersten Mal ausleben. Er darf in seiner Freizeit lesen und zeichnen. Dinge, die in seinem Elternhaus als unnütze Zeitverschwendung angesehen werden. Nach der Arbeit besucht er Museen und Galerien. Es gelingt ihm, Kontakte zu Walter Jonas und Arne Siegfried zu knüpfen, die sein Streben zu Malen unterstützen. Im Atelier von Walter Jonas entstehen erste Aquarelle und Oelbilder. Im Elternhaus fällt auf, dass sein Bett im gemeinsamen Zimmer mit dem Bruder häufig leer bleibt, Das führt zu Konflikten die darin gipfeln, dass seine Skizzen und seine wenigen Bücher von den Eltern entsorgt werden.
Im Januar 1948 kündigt er seine Anstellung um sich ganz der Malerei zu widmen. Ein mutiger Schritt, von dem die Eltern nichts wissen. Er hält in einem Schreiben vom 2. März, welches im SIK archiviert ist, fest: „Paul Gauguin war mein Vorbild und ist es bis heute geblieben. Gleich ihm habe ich alles, die sichere Stelle, das monatliche Gehalt und alles, was sich für einen „anständigen, guten Bürger“ ziemt weggeworfen, abgelegt, wie ein schlecht sitzendes Kleid“.
Nahezu mittellos reist er im Sommer 1948 für zwei Wochen nach Paris, besucht Museen, Galerien und versucht Kontakte zu knüpfen. Eine Begegnung mit André Breton anlässlich einer Surrealismus-Ausstellung wird zu einem Schlüsselerlebnis für ihn.
Zurück in der Schweiz teilt er seinen Eltern mit, dass er nach Zürich ziehen werde. Dank Walter Jonas findet er eine kleine Wohnung sowie ein Mansardenatelier. Walter Jonas und Arne Siegfried versorgen ihn zudem mit Mal-Utensilien. Die weitere Einrichtung von Wohnung und Atelier sammelt er sich auf Abfallhalden rund um Zürich zusammen. Er findet Bücher, Mobiliar, Kuriositäten die zum Teil bis zu seinem Tod erhalten bleiben. Erfinderisch schneidet er alte Matratzen auf und bespannt damit Bilderrahmen. Sein eigenes Atelier und die Kunstwelt der Stadt Zürich geben ihm gewaltigen Auftrieb. Er bewirbt sich um die Teilnahme an der Herbst-Ausstellung „Kunst und Kunstgewerbe“ in Affoltern am Albis sowie an der Ausstellung „Zürich-Land“ im Kunstmuseum Winterthur. Beides mit Erfolg. Und die ständige Präsenz in Galerien und an Vernissagen erweitern seinen Bekanntenkreis. Dazu gehören neben anerkannten Künstlern wie Aldo Galli und Paul Conzelmann auch Aussenseiter wie Martin Schips, Autor und Uebersetzer von drittklassigen Kriminalromanen und der junge Robert E. Konrad, verkannter Poet und Maler. Der Ueberlebenskünstler Martin Schips führt Walter Grab gekonnt in die Welt der Kneipen, des Zockens und des Schummelns ein. Eine Horizonterweiterung, die später noch Folgen zeigen wird. Robert E. Konrad hingegen entführt Walter Grab in die Welt der Poesie, teilt seine Bücher mit ihm und ermutigt ihn, Gedichte zu schreiben. Wenige dieser Gedichte sind heute noch erhalten; veröffentlicht wurden sie aber nie.
Doch die Zeiten sind hart und das Geld knapp. Damit Wohnung und Atelier behalten werden können, nimmt er Gelegenheitsarbeiten an. Als Laborreiniger bei der Migros lernt er Stephanie Lumpert kennen, die er 1950 heiraten wird. Aehnlich wie bei Walter ist auch Stephanie’s Jugendzeit nirgends dokumentiert. Fest steht, dass sie in jungen Jahren als Verdingkind zu einer Familie im Welschland kam und später mit einem Halbbruder in der Nähe von Rapperswil wohnte. Ueber ihren leiblichen Vater ist nichts bekannt. Ihre Mutter stammt aus dem oesterreichisch-slowenischen Grenzgebiet und zog offensichtlich in den Vierzigerjahren nach Zürich, wo sie dann Stephanie wieder zu sich in ihre Wohnung aufnahm.
Irgendwie scheinen sich da zwei einsame Seelen mit schwieriger Vergangenheit gefunden zu haben. Doch beide sind unerfahren und unaufgeklärt. So kommt es, dass Stephanie schwanger wird. Für Beide ein schrecklicher Moment. Walter versucht das in dem Bild „Vorembrionales“ (Werkverzeichnis Nr. xxx) zu verarbeiten. Durch Vermittlung von Martin Schips und mit geliehenem Geld von Freunden fährt Stephanie für eine Abtreibung nach Lausanne.
Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung in Affoltern a. A. wandern beide mangels Reisegeld zu Fuss zur Vernissage und in der gleichen Nacht wieder zurück. Diese erste Ausstellungsbeteiligung in Affoltern a. A. bringt eine freundliche kurze Erwähnung in der Lokalpresse ein, Verkäufe finden keine statt. Aber sie bringt dafür die Bewunderung seitens Stephanie. Eine Bewunderung, die trotz aller Höhen und Tiefen lebenslänglich da sein wird.
Kurz darauf verliert Walter Grab seine Wohnung. Er ist nun für fast ein Jahr gezwungen, in seinem kleinen ungeheizten Atelier oder bei Freunden zu wohnen. Die Einzimmerwohnung von Stephanie und ihrer Mutter bietet keinen zusätzlichen Platz.
1949 wird Zürich um eine Galerie reicher. Als sechste Galerie in der Stadt öffnet die Galerie Palette im Seefeld ihre Tore, gezeigt werden in der ersten Ausstellung Werke von Alexander Soldenhoff. Walter Grab lernt die Galeristen an dieser Vernissage kennen. Sie bekennen sich öffentlich dazu, auch junger und unbekannter Kunst eine Chance geben zu wollen und es gelingt Walter Grab, die Beiden von seinem Schaffen zu überzeugen. So wird die dritte Ausstellung in der Galerie Palette zu seiner ersten Einzelausstellung werden. Doch die Vorbereitungszeit ist knapp und das vorhandene Werk zahlenmässig zu wenig. Walter Grab arbeitet während zwei Monaten wie besessen um das notwendige Kontingent an Bildern bereitstellen zu können. Am Tag der Vernissage sind mehrere Bilder noch nicht trocken, was dem Publikum natürlich auffällt, zumal die Galeristen entsprechende Warnhinweise aufhängen. Neben Porträts, Landschaften und Stillleben hängen in dieser Ausstellung auch mehrere abstrakte Kompositionen, die buchstäblich in letzter Minute gemalt worden sind. Das Publikum an der Vernissage ist zahlreich und die ersten Besprechungen in Zeitungen erscheinen. Allerdings sind diese mehrheitlich kritisch bis negativ. Kritisiert wird die Unerfahrenheit der jungen Galeristen und aber auch das Werk von Walter Grab. Gelobt werden einige Porträts und eine Winterlandschaft, aber die abstrakten Kompositionen fallen durch. Es wird ihm vorgeworfen, dass eine künstlerische Ausbildung fehlt und die NZZ spricht sogar von derber und primitiver Draufgängerei. Allerdings sind sich fast alle Kritiker darin einig, dass eine gewisse Spannung bezüglich der weiteren Entwicklung vorhanden sei. Die Verunsicherung bei Walter Grab ist so gross, dass er einige der ausgestellten Bilder vernichtet oder, sofern möglich, übermalt. Der Rest des Jahres ist erfüllt von Lesen, Museumsbesuchen und ständigem Suchen nach Form und Stil. Unterstützung und Rat findet er unter anderem bei Pierre Baltensperger. Es entsteht eine neue Werkreihe mit expressionistischen und surrealistischen Motiven sowie mit geschwungenen Formen, die er „Qvimben“ nennt.
Anfangs 1950 heiraten Walter und Stephanie. Dies vor allem, damit sie eine gemeinsame Wohnung finden und beziehen können. Die Hochzeit findet ohne Zeremonie statt, die Verwandtschaft bleibt fern. Freunde und die Galerie Palette sammeln zu Gunsten einer zehntägigen Reise nach Paris. Zurück in Zürich können Sie eine kleine Zweizimmer-Wohnung an der Josefstrasse beziehen. Walter Grab gibt sein Atelier auf; gemalt wird künftig zu Hause. Stephanie Grab arbeitet tagsüber in einem Lebensmittelgeschäft und abends als Putzfrau; so kommen die Beiden knapp über die Runden.
Walter Grab arbeitet intensiv und nimmt an mehreren Gruppenausstellungen teil. Er wendet sich immer mehr surrealistischen Elementen zu; teils mit Erfolg, wie man Pressemitteilungen entnehmen kann. Ein Durchbruch gelingt ihm 1951 mit der Teilnahme an der Gruppenausstellung Roter Reiter in Konstanz. Sein Schaffen findet hier grossen Anklang und er schliesst Freundschaften mit bekannten Zeitgenossen wie Edgar Ende, Rudolf Schlichter, Felix Labisse, Edgar Jené, Frans Boers und Hans Breinlinger. Vor allem Hans Breinlinger setzt sich für den jungen Künstler ein und es entsteht eine wichtige langjährige Freundschaft zwischen den Beiden. Es ist Hans Breinlinger, der dem eher gesellschaftlich Unbeholfenen eine Türe zur deutschen Kunstszene öffnet und in ermutigt, trotz mangelnder Verkäufe weiterzumachen. Es folgen in den kommenden Jahren Teilnahmen an verschiedenen Gruppenausstellungen in Deutschland, die ihm ein erfreuliches Presse-Echo einbringen. In der Schweiz hingegen bleibt es eher ruhig.
Die Reisen nach Deutschland sind umständlich. Es fehlt das nötige Geld und meistens erfolgen sie per Autostopp. Uebernachten kann er in Konstanz bei Hans Breinlinger, in den anderen Städten schläft er öfters im Freien. Ein weiteres Problem ist natürlich der Transport der Bilder. Hier helfen Breinlinger und Edgar Ende. Beide organisieren und finanzieren die Transporte.
Zu Hause spitzt sich die Situation zu. Die Miete kann nicht mehr bezahlt werden, Stephanie wird im Herbst 1951 erneut schwanger und Walter Grab verliert teilweise die Kontrolle über sich und seine Umwelt. Nach den doch sehr verheissungsvollen Gruppenausstellungen in Deutschland, fühlt er sich nun in der Schweiz zu wenig beachtet. Er träumt von einem Bohème-Leben, zieht mit Martin Schips und weiteren Freunden durch die Kneipen und kommt oft tagelang nicht nach Hause. Schliesslich ist es Ernst Maass, der in wieder halbwegs zurück in die Realität bringt. Er ermutigt und unterstützt ihn, sich wieder auf das künstlerische Schaffen zu konzentrieren. Es ist und bleibt eine Berg- und Talbahn.
1952 komme ich zur Welt, die Wohnung wird noch kleiner und die Schulden steigen. Noch helfen Freunde, doch es werden immer weniger. Die ständige Bettelei und nicht eingehaltene Rückzahlversprechungen belasten die Beziehungen.
Das Jahr 1953 beginnt mit einem weiteren Tiefschlag. Die Familie Grab verliert ihre Wohnung wegen ausstehenden Mieten. Doch zur gleichen Zeit wird eine Einzelausstellung in der Galerie Palette eröffnet und Walter Grab darf seinen ersten wirklichen Erfolg in der Schweiz feiern. Es werden einige Bilder verkauft, die Presse ist voll des Lobes. Das Wohnungsproblem wird wunderbarerweise auch gelöst: Der Kunstsammler Dr. Spillmann, der in der Galerie Palette ein erstes Bild von Walter kauft, bietet der Familie Grab eine Wohnung in Zürich Wipkingen an. Zwei Generationen der Familie Spillmann gehören fortan bis zu seinem Tod zu seinen grössten Fördern.
Die Wohnung an der Waidstrasse 27
Mit dem Bezug der Wohnung scheint sich alles kurzfristig zu verbessern. Möbiliert wird mit Spenden von Freunden und durch allerlei Gegenstände, welche Walter in den Abfallgruben findet. Das Wohnzimmer wird in ein Atelier umgewandelt, welches sich über Jahre hinweg auf abenteuerliche Weise zu einer Ansammlung von allerlei Relikten wandelt: Totenköpfe, ausgestopfte Handschuhe, ein Nagelstuhl für ungebetenen Besuch sowie allerlei Krimskrams. Das Ganze wird zu einem gelebten Objet Trouvé. Und in jeder freien Ecke stapeln sich Bilder. Doch ist das Ganze nicht etwa chaotisch. Im Atelier hat jedes Ding seinen Platz und nichts darf verschoben werden; es herrscht eine strenge Ordnung. Verlässt er sein Atelier, so kehrt er jeweils mehrere Male wieder zurück um zu kontrollieren, ob alles an seinem Platz ist. Für Stephanie und später auch für mich ist das Atelier verbotenes Terrain. Walter fühlt sich hier sicher aufgehoben und konzentriert sich in den ersten Jahren auf seine Malerei. Das Atelier ist stets verraucht, riecht nach Farbe, Terpentin und billigem Rotwein, den Walter mit Wasser verdünnt literweise trinkt. Die Kneipenbesuche nehmen ab, dafür empfängt Walter jetzt vermehrt Besuch zu Hause. Aus Deutschland und der Schweiz treffen regelmässig Gäste aus der Kunst- und Literaturwelt ein und es wird diskutiert, gefeiert und getrunken. Natürlich sehr zum Unmut der Nachbarn. Aber dank der Freundschaft mit dem Hausbesitzer bleibt die Familie Grab in Sicherheit. Ab 1956 führt Walter ein Gästebuch, welches sich mit illustren Namen füllt: Klaus Gesche, Arend Fuhrmann, Jean Leppien, Anton Rooskens, Uli Schoop, Hans Gerber, Gerd Henniger, Dieter Wyss, Meret Oppenheim, Bruno Müller, Günter Fuchs, Ernst Maas, Klaus Gallwitz und viele andere mehr.
Diese neue Lebenssituation gibt Walter unheimlich Auftrieb. Es folgen zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, die Besprechungen werden länger und positiver. Doch die Verkäufe halten sich in Grenzen. Unterstützung erhält er aus Deutschland durch den Stuttgarter Kaufmann, Maler und Mäzen Erich Schurr. Dieser hilft Walter bis in die 80er-Jahre mit regelmässigen Geldzuwendungen und vor allem auch in ausserordentlichen Notsituationen. Diese Notsituationen häufen sich zwischen 1955 und 1965. Obwohl Walter bei der Galerie Palette als Rahmenmacher arbeiten kann und Stephanie sich als Putzkraft abarbeitet, treten in diesen Jahren extreme Engpässe auf.
Angespornt durch die durchaus freundliche Presse verlässt Walter immer häufiger die sichere Welt seines Ateliers, zieht von Vernissage zu Vernissage, was meistens zu einer Heimkehr in totaler Betrunkenheit führt. Aus heutiger Sicht muss man feststellen, dass sein damaliges Verhalten eine Art von Grössenwahn war. Ein Grössenwahn, der aber auch von Frust wegen mangelnder Verkäufe geprägt ist. So beginnt Walter, sich in der Oeffentlichkeit über andere Künstler und Stilrichtungen abfällig zu äussern, was ihm natürlich enorm schadet. Er hat zwar immer noch den Bonus des jungen aufstrebenden und wilden Surrealisten, aber irgendwann rächt sich sein Verhalten und Freunde beginnen, sich von ihm abzuwenden. Zusätzlich entwickelt er eine alkoholbasierte Weinerlichkeit wegen dem ständigen Geldmangel, an dem er aber zum grössten Teil selber schuld ist. Er ist umgeben von erfolgreichen und eben auch begüterten Menschen und möchte da gleichziehen. Kaum fühlt er Geld in der Tasche, so muss dieses ausgegeben werden. Sei es für Einladungen, sei es für fremde Kunst. Nichts scheint ihm mehr Genugtuung zu verschaffen, als an einer Vernissage anderer Kunstschaffenden ein Bild zu kaufen und somit für kurze Zeit in den Mittelpunkt des Geschehens zu gelangen.
1958 hat er dann in der Galerie Palette seinen ersten grösseren Verkaufserfolg. Acht Bilder werden verkauft und die Presse jubelt. Das Geld könnte der Familie einige Erleichterung verschaffen und auch die Betreibungsbeamten teilweise befriedigen. Doch Walter kauft sich als erstes ein Auto und vergrössert so seine Mobilität. Das ermöglicht der Familie Grab vermehrt Freunde in der Schweiz zu besuchen. Vor allem ist hier der Bildhauer und Collagist Hans Gerber zu erwähnen, der mit seinem Freund Hans Walter in Buchillon am Genfersee wohnt. Buchillon wird für die nächsten 10 Jahre zu einem regelmässig Kurzferienziel der Familie und auch ich darf meine Schulferien jeweils dort verbringen. Das grosse Grundstück mit Seeanstoss ist für uns ein Paradies.
Zukünftig fährt Walter aber auch nach Deutschland um Galerien und Vernissagen zu besuchen. Der grosse Vorteil des Autos ist, dass er nun seine Bilder selber transportieren kann, was allerdings an der Grenze öfters zu Problemen führt, weil er diese nicht deklariert. Ein erster schwerer Autounfall unter Alkoholeinfluss zwingt ihn zu einer Pause. Er schafft es aber innert Jahresfrist, ein neues Auto auf Kredit zu kaufen. Zwei weitere Verkaufserfolge in der Galerie Palette dienen hauptsächlich dazu, längst fällige Schulden zu tilgen.
Zu Hause ändert sich wenig. 1960 wird endlich ein Kühlschrank angeschafft und ein paar Jahre später ein winziger Fernseher. Wenn Walter nicht unterwegs ist, so sitzt er bei verschlossener Tür in seinem Atelier und arbeitet tage- und nächtelang. Sein Schaffensdrang ist unermüdlich. Fast manisch sitzt er in seiner Höhle; das Telefon und die Türglocke sind abgestellt. Doch der exzessive Alkoholkonsum fordert seinen Tribut. Immer öfters kommt es zu Verhaftungen wegen Nachtruhestörungen. Auch wird er immer wieder aus Vernissagen weggewiesen, weil er sich oft grundlos mit anderen Leuten anlegt. Dazu kommt noch eine Einweisung in die Psychiatrische Anstalt wegen Delirium Tremens. Diese Widrigkeiten gipfeln dann in einem schweren Autounfall mit Totalschaden sowie mehrtägigen Spitalaufenthalt für Stephanie und Walter. Kaum genesen wird ein neues Auto gekauft; auch wieder auf Ratenzahlung.
1965 ist ein Jahr des Erfolgs. In der Galerie Palette werden von 27 ausgestellten Werken 19 verkauft! Das wird der grösste Erfolg in seinem Leben bleiben. Und im gleichen Jahr wird er zusammen mit Meret Oppenheim als Vertretung des Schweizer Surrealismus an die Biennale in Sao Paulo eingeladen. Die erste und einzige grosse Flugreise in ein fernes Land steht vor der Türe. Walter und Stephanie verbringen einen Monat in Brasilien. Hilflos und auf Freunde angewiesen, ohne Sprachkenntnisse und mit wenigen finanziellen Mitteln ausgestattet wird das ihr grösstes Abenteuer.
Natürlich ist Walter ein kleiner Fisch im riesigen Pool der Biennale. Nach seiner Rückkehr strotzt er aber vor Eitelkeit und seine offensichtliche Selbstüberschätzung ist grenzenlos, was ihm vielerorts übel genommen wird. Er erzählt abenteuerliche Geschichten aus Brasilien, die seiner verzweifelten Fantasie entspringen. Die Wahrheit ist, dass Stephanie und er zwar mehrfach die Biennale besuchen, wo Walter meistens in der Nähe seiner Bilder steht. Ansonsten bleiben die Beiden im Hotel, wo es deutschsprachiges Personal hat. Und ab und zu wagen sie sich an den Strand. Doch alles ist fremd. In seinem Tagebuch gesteht Walter, dass diese Reise in erschreckt hat. Die vielen Leute, die fremde Sprache, der ständige Lärm; das alles empfindet er als aufdringlich. Einzig Stephanie geniesst die Fremde und vor allem das Meer. Aber eben: wieder zu Hause kann er das nicht eingestehen. Die Teilnahme an der Biennale ist für ihn die grösste Anerkennung seiner Kunst und er will, dass alle anderen daran teilhaben. Er geht soweit, dass er andere Kunstschaffende, die nicht eingeladen waren, öffentlich verhöhnt und sich sehr anmassend über sie stellt. Er erhöht nun auch ständig die Preise seiner Bilder und stellt unverhältnismässige Forderungen an Galerien, die ihn ausstellen möchten. Vor allem deutsche Galerien wenden sich in der Folge von ihm ab. Ebenso zahlreiche Freunde.
Verzweifelt beteiligt er sich in den folgenden Jahren an vielen Gruppenausstellungen, doch jeglicher Verkaufserfolg bleibt aus. Weitere Kleinkredite werden aufgenommen um finanzielle Löcher wenigstens teilweise zu stopfen. Und wieder kommt es zu alkoholbedingten Aussetzern und Unfällen. Auch in der Galerie Palette gibt es zusehends Konflikte. Sein Alkoholismus wirkt sich auf seine Arbeit aus. So verliert er betrunken eine Fingerkuppe an der Holzschneidemaschine. Und nicht genug: er beklagt sich öffentlich, dass die Galerie Palette nichts für ihn tue. Und das obwohl die Galerie ihn von Anfang an unterstützte und die meisten Verkäufe tätigte. Diese Umstände führen zum kompletten Bruch. Walter verliert seine Stelle sowie auch seine Stamm-Galerie. Von ende 1967 bis anfangs 1972 gibt es nur noch eine Einzelausstellung in Sion, allerdings ohne Verkäufe. Somit ist der finanzielle Ruin perfekt. Natürlich gibt Walter nicht auf. Da die finanziellen Mittel für genügend Mal-Material fehlen, entstehen zahlreiche Miniaturbilder. Trotz grosser Notlage malt er also besessen weiter und findet dann ab 1968 ein vermeintlich neues Publikum: die 68er-Bewegung.
Politik
In frühen Jahren eher ein unpolitischer Mensch, tritt Walter gegen Mitte der 60er-Jahre der PDA bei. Die Gründe dazu liegen im Dunkeln. Möglicherweise ist das einfach ein trotziger Protest gegen die bürgerliche Gesellschaft, der Walter bizarrerweise plötzlich jegliches Kunstverständnis abspricht und dies auch öffentlich kundtut, was in seinem bisherigen Freundeskreis nicht sehr gut ankommt. Politisch aktiv ist er aber in der PDA nicht. Ein paar Jahre später tritt er wieder aus, weil er die Parteibeiträge nicht mehr bezahlen kann.
Und dann kommt 1968. Meine Begeisterung für diese Jugendbewegung stösst bei Walter auf taube Ohren. Er versucht erfolglos mir zu verbieten, an Demonstrationen teilzunehmen und mich im Globus-Provisorium aufzuhalten. Doch als sich wenig später zahlreiche Intellektuelle und Künstler mit der Jugendbewegung und der ausserparlamentarischen Opposition (APO) solidarisieren und sich unter anderem im „Zürcher Manifest“ organisieren, ändert Walter seine Meinung. Im Umfeld der Galerien Coray, La Fourmière und Fred Engelbert Knecht in Zürich tummeln sich zahlreiche vorwiegend jüngere Kunstschaffende, die sich mit den politischen Zielen der Jugendbewegung künstlerisch sowie auch aktionistisch solidarisieren. Allerdings fehlen den Bildern von Walter eine plakative politische Aussage. Also schafft er in dieser Zeit zahlreiche Collagen und Assemblagen mit teils anarchischen Motiven, die bei der Jungen Linken gut ankommen und teils in Zeitschriften wie „Focus“ und „Agitation“ abgebildet werden. Walter stellt diese Werke auch in mehreren Gruppenausstellungen aus, wo sie allerdings von der vorwiegend bürgerlichen Presse gnadenlos verrissen werden, was Walter scheinbar gelassen zur Kenntnis nimmt. Hauptsache bleibt, dass es seinen neuen Genossinnen und Genossen gefällt. Allerdings hilft ihm diese Bewunderung nicht sehr viel. Es fehlen Verkäufe, es fehlt an Geld und die alkoholischen Exzesse erreichen einen weiteren Höhepunkt.
Einen Eklat gibt es am 11. Juni 1969. Anlass ist eine Demonstration vor dem Obergericht, in deren Verlauf rote Farbbeutel gegen die Fassade geworfen werden. Walter ist zufällig als Passant in der Nähe und beteiligt sich spontan und ungefragt an dieser Aktion. Angetrunken tut er das so auffällig, dass wenig später die Polizei bei ihm zu Hause mit einem Durchsuchungsbefehl auftaucht und als Beweismittel für seine Teilnahme „1 gestreiftes Hemd“ beschlagnahmt. An den darauffolgenden Einvernahmen hofft Walter auf den Bonus, ein international anerkannter Künstler zu sein. Er behauptet, dass er der Stadt Zürich mit diesen Farbbeuteln ein Kunstgeschenk habe machen wollen. Das benachbarte Kunsthaus hätte schon für viel mehr Geld viel schlechtere Kunst angekauft. Einen Titel für das Kunstwerk habe er auch schon: „Justitia hat Masern“ oder als Alternative „Hure Justitia menstruiert“. Ausserdem übernehme er die Verantwortung für die ganze Aktion. Gleichzeitig wird Walter vom APO-Rechtsdienst beraten, der ihm dringend empfiehlt, einen Anwalt zu konsultieren. Und gleichzeitig lässt die APO ein Flugblatt zirkulieren, in dem von einem Zürcher Kunstprozess die Rede ist. Das ist natürlich Balsam in Walters Ohren.
In der Anklageschrift vom 5. November werden 40 Tage Gefängnis sowie CHF 4661.05 für Reinigungsarbeiten gefordert und der Gerichtstermin findet am 27. November statt. Entgegen allen Ratschlägen verteidigt sich Walter selber und ist sich sicher, einen Freispruch zu erreichen. Das Urteil lautet schlussendlich auf 5 Tage Gefängnis mit einer Bewährungsfrist von zwei Jahren sowie Erstattung der Reinigungskosten. Auf nochmaliges dringendes Anraten des APO-Rechtsdienstes nimmt sich nun Walter einen Anwalt. Allerdings wählt er keinen der vorgeschlagenen linken Koryphäen sondern lässt sich von Dr. Fritz Heeb verteidigen. Am 3. März 1970 findet dann das Berufungsverfahren vor Obergericht statt. Die lesenswerte und teils witzige elfseitige Urteilsbegründung mündet schlussendlich nur in einer Busse von CHF 400.00. Die Schadenersatzforderung wird auf den Zivilweg verwiesen.
Das ganze Verfahren stösst auf ein relativ grosses, mehrheitlich aber unfreundliches Presse-Echo. Walter wird als Polit-Clown dargestellt. Doch selber sieht er sich als Sieger und erwähnt das auch immer wieder. An Demonstrationen nimmt er allerdings nicht mehr so oft teil. 1972 tritt er der Gewerkschaft Kultur, Erziehung und Wissenschaft (GKEW) bei, deren Kassier er kurzzeitig ist. Allerdings gibt er dieses Amt ab, als Unregelmässigkeiten im Kassenbestand festgestellt werden.
Ansonsten zieht sich Walter komplett aus der Politszene zurück und nennt sich fortan Anarchist.
1972 ist aber auch endlich das Jahr, in dem Walter wieder zu Einzelausstellungen kommt. Die Galerie Suzanne Bollag in Zürich zeigt Bilder von ihm und diese Ausstellung ist endlich wieder einmal mit Erfolg gekrönt. Bis 1983 wird Walter alle zwei Jahre bei Suzanne Bollag ausstellen und natürlich auch bei allen Accrochagen vertreten sein. Diese Ausstellungen vermitteln seine Werke wieder einem teils neuen Publikum. Nebenbei finden auch einige Ausstellungen in diversen Land-Galerien statt, dies allerdings mit mässigem Erfolg. Die Beteiligung an Gruppenausstellungen bleibt ebenfalls hoch; allerdings resultieren aus denen keine Verkäufe. Der Erfolg bei Suzanne Bollag lässt Walter wieder aufleben. Fast könnte man meinen, dass er wieder richtig Fuss fassen kann. Doch leider verliert er nach kurzer Zeit wieder die Kontrolle, betrinkt sich öffentlich und sucht Streit. Wieso und warum ist schwer zu sagen. Zuhause in Sicherheit malt er nach wie vor Tag und Nacht. Doch sobald er seine sicheren vier Wände verlässt wird er zu einer anderen Person und sucht verzweifelt nach Aufmerksamkeit. Und wieder beginnt er, an fremden Vernissagen Bilder zu kaufen. Bilder, für die weder Geld noch Platz da ist. Die Kleinkredit-Spirale dreht sich immer mehr, die Betreibungen steigen wieder und er ist gezwungen, einige schöne Bilder, die er in frühen Jahren mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern getauscht oder die er geschenkt bekommen hat, zu veräussern. Es sind Werke von Ignaz Epper, Willi Baumeister, Ida Kerkovius, Hans Breinlinger, Arend Fuhrmann, Ernst Fuchs, Kurt Seligmann und Maria Lassnig. Doch er schämt sich, diese Notverkäufe über seriöse Galerien oder Auktionshäuser abzuwickeln. Stattdessen fällt er auf zwei in Zürich stadtbekannte „wandernde Galeristen“ herein, die ihn gnadenlos über den Tisch ziehen. Das erhaltene Geld reicht aus, die grössten Gläubiger wenigstens teilweise zu befriedigen und zurück bleibt Frust und Verbitterung.
1979 entwickelt sich an Walter’s Hals eine kropfähnliche Geschwulst, die er vorerst ignoriert. Es ist aber sehr spürbar, dass eine grosse Angst da ist. Wenn er die Wohnung verlässt, so kaschiert er diese Geschwulst mit einem Halstuch und lässt sich weder von Stephanie noch von mir überzeugen, einen Arzt aufzusuchen. Die Angstzustände nehmen zu und arten insofern aus, als dass er in der Oeffentlichkeit immer mehr ausrastet. Und wenn er zu Hause ist, so schliesst er sich in sein Atelier ein, wo er bis zur körperlichen Erschöpfung malt und öfters auch auf dem Boden übernachtet.
Als 1982 starke Schluckbeschwerden auftauchen, kann er endlich zu einem Arztbesuch überredet werden. Die Folge ist eine sofortige Spital-Einweisung wo Speiseröhrenkrebs diagnostiziert wird. Es folgen Bestrahlungen und die vorsichtige Prognose, dass die Lebenserwartung noch bei ein bis zwei Jahren liegt.
Innerlich zerreisst das Walter. Sein Lebensziel, nämlich ein anerkannter und geschätzter Surrealist zu sein, löst sich in Luft auf und führt zu unberechenbaren panischen Entscheidungen. Falsche Freunde empfehlen ihm, zu einer „international tätigen Galerie“ zu wechseln, die sich mehr für seine Kunst einsetzen kann als „die kleine Suzanne Bollag“. Und auch darauf fällt Walter herein und kündet den Vertrag mit Suzanne Bollag. Und dies auf absolut unhöfliche Art, welche fast zu einem juristischen Nachspiel führt.
In den ihm verbleibenden sechs Jahren gibt es noch acht Einzelausstellungen in Landgalerien sowie in der Galerie Palette, mit der er sich wieder halbwegs versöhnt hat. Doch die Verkaufserfolge bleiben aus und Besprechungen sind spärlich. Er ist zwar an einige Gruppenausstellungen eingeladen, doch auch hier fehlen Resonanz und Verkäufe.
Walter bleibt nun überwiegend zu Hause. Er unternimmt lange Ausflüge und Spaziergänge mit Stephanie und meidet die Oeffentlichkeit. Zu Besuch kommen regelmässig Freundinnen und Freunde, die Werke von ihm kaufen, ihn unterstützen und so auch helfen, die finanzielle Notlage zu mindern.
Seine Schaffenskraft in diesen sechs Jahren ist unglaublich. Es entstehen rund 150 Werke. Das sind mehr als 10% seines gesamten Schaffens, wie es in diesem Werkkatalog verzeichnet ist. Eine sichtbare Wandlung kann man bei den meisten dieser Bilder feststellen. Die oft dunklen oder dunkelblauen Hintergründe werden immer heller und führen in eine Unendlichkeit. Und wo früher ferne Horizonte im Mittelpunkt standen sind es jetzt oft Türen, die nach aussen halb offen sind.
Es mag sein, dass dieses enorme Schaffen Walter nochmals Kraft gegeben hat. Er arbeitet nächtlich bis zur kompletten Erschöpfung, bricht dann oft geschwächt zusammen und muss von Stephanie zu Bett gebracht werden. Der körperliche Verfall ist nicht aufzuhalten. Die letzten drei Jahre wird er nur noch Babynahrung und flüssige Ersatznahrung zu sich nehmen. Arztbesuchen verweigert er sich explizit. Am 14. Dezember nehmen nachts die Erstickungsanfälle bedrohlich zu und der Notarzt wird gerufen, welcher ihm eine Morphiumspritze appliziert und dann wieder geht. Stephanie und ich bleiben bei Walter, der nicht mehr bei Bewusstsein ist und lauschen seinem rasselnden Atem. Einige Stunden später wird es ruhig und Walter ist erlöst.
André Grab
Ausstellungsverzeichnis
Sämtliche Ausstellungen sind in Form von Einladungskarten, Presse-Artikel und zum Teil auch mit Preislisten dokumentiert. Informationen können digital übermittelt werden
Einzelausstellungen zu Lebzeiten:
1949 Galerie Palette, Zürich
1953 Galerie Palette, Zürich
1954 Galerie Marbach, Bern
1954 Kunstverein Konstanz, Wessenberghaus
1955 Galerie Palette, Zürich
1956 Galerie L’Entracte, Lausanne
1956 Galerie Socrate, Biel
1956 Madeleine Waser, Zürich
1957 Zimmergalerie Frank, Frankfurt a.M.
1957 Galerie Lutz & Meyer, Stuttgart
1958 Galerie Palette, Zürich
1958 Galerie L’Entracte, Lausanne
1959 Galerie ABC, Winterthur
1960 Galerie Lutz & Meyer, Stuttgart
1960 Galerie Das Fenster, Frankfurt a.M.
1962 Galerie Palette, Zürich
1964 Galerie Maercklin, Stuttgart
1965 Galerie Palette, Zürich
1965 Galerie ABC, Winterthur
1967 Galerie Palette, Zürich
1968 Galerie Carrefour des Arts, Sion
1972 Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1972 Galerie ABC, Winterthur
1974 Galerie Halde 36, Aarau
1974 Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1974 Galerie Spaniöl, Chur
1975 Kulturkreis Zollikon (Retrospektive)
1976 Galerie am Platz, Eglisau
1976 Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1977 Galerie am Kronenplatz, Affoltern a.A. (Retrospektive)
1978 Galerie Lutz, Stuttgart
1978 Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1980 Galerie am Platz, Eglisau
1980 Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1982 Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1983 Galerie am Platz, Eglisau
1983 Galerie Le Saphir, Uerikon
1984 Galerie Palette, Zürich
1985 Galerie Baviera, Cavigliano
1985 Galerie für Gegenwartskunst, Bonstetten
1986 Galerie Palette, Zürich
1988 Galerie für Gegenwartskunst, Bonstetten
1988 Galerie Palette, Zürich
Gruppenausstellungen zu Lebzeiten:
1948 Kunst und Kunstgewerbe im Bezirk Affoltern. Hotel Löwen, Affoltern
1948 Züri-Land-Ausstellung. Kunstmuseum Winterthur
1950 Sommerausstellung mit Individualauktion. Galerie Palette, Zürich
1950 Künstlergemeinschaft Réveil. Kursaal Rheinfelden
1950 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1951 Künstlergemeinschaft Réveil. Helmhaus, Zürich
1951 Künstlergruppe Roter Reiter. Höhere Handelsschule, Konstanz
1951 Kunst und Kunstgewerbe im Bezirk Affoltern. Hotel Löwen, Affoltern
1952 Künstlergemeinschaft Réveil. Musée des Beaux-Arts, La-Chaux-de-Fonds
1952 Int. Surrealisten-Ausstellung. Wessenberghaus, Konstanz
1952 Künstlergemeinschaft Réveil. Galerie du Théatre, Zürich
1952 Int. Surrealisten-Ausstellung. Kunstverein Karlsruhe
1952 Int. Surrealisten-Ausstellung. Saarlandmuseum, Saarbrücken
1952 International Art Exhibition. Kurverein St. Moritz
1952 Gegenständliche Kunst unserer Zeit. Int. Franklin-Institut, Lindau
1952 Sommerausstellung. Galerie Palette, Zürich
1952 Schweiz. Verein Bildender Künstler (SVBK) Gewerbemuseum, Bern
1952 International Art Exhibition. Edinburgh
1953 1. Mostra Internationale di Pittura. Citta di Messina, Messina
1953 Malerei im Bodenseeraum. Konstanz
1954 SVBK, Sektion Zürich. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1954 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1955 Walter Grab/Felix Labisse/Willem van Leusden/Mac Zimmermann. Karl- Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
1955 Junge Europäische Malerei. Hochschule für Bildende Künste, Berlin
1955 Zürcher Künstler. Stadthaus, Zürich
1955 Innerschweizer Künstler. Kunsthaus Luzern
1956 Kunst und Kunstgewerbe im Bezirk Affoltern. Kasino, Affoltern a.A.
1956 Jubiläumsausstellung Roter Reiter. Traunstein
1956 Zeitgenössische Kunst der Urschweiz. Schulhaus Kerns
1956 Moderne Zürcher Künstler: Baltensperger/Frei/Grab/Jakob/Müller. Zimmergalerie, München
1956 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1956 Innerschweizer Künstler. Kunsthaus Luzern
1956 XMas-Schau. Kleines Theater, Bern
1957 Künstlergemeinschaft Réveil. Kunstverein Konstanz
1957 Künstlergruppe Roter Reiter. Städt. Galerie München
1957 Die Zeichnung im Schaffen jüngerer Schweizer Maler. Kunsthalle Bern
1957 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1957 Baltensperger/Buser/Conzelmann/Beck/Grab/Leuzinger/Leppien. Galerie Palette, Zürich
1957 Innerschweizer Künstler. Kunstmuseum Luzern
1958 Junge Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1958 Gemeinnützige Gesellschaft. Bezirksspital Affoltern a.A.
1958 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1958 Das Bild im Heim. Réveil, Zürich
1959 Zürcher Konkrete Kunst. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1959 10 Jahre Galerie Palette. Zürich
1959 Kunst der Urschweiz. Schulhaus Freienbach
1959 Innterschweizer Künstler. Kunsthaus Luzern
1960 Walter Grab & Ernst Maass. Galerie Palette, Zürich
1960 SVBK. Musermesse, Basel
1960 SVBK, Sektion Zürich. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1960 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1960 Innerschweizer Künstler. Kunsthaus Luzern
1961 Walter Grab/Volkmar Haase/P.H. Nodnagel/Karl Heinz Krause/Willibald Kramm. Kunstverein Karlsruhe
1961 Ernst Maass & Walter Grab. Munot-Galerie, Schaffhausen
1961 Der Surrealismus in der Schweiz. Städt. Kunstkammer, Thun
1961 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1961 Maler der Galerie Palette. Club Bel-Etage, Zürich
1963 Kunst und Kunstgewerbe im Bezirk Affoltern. Casino, Affoltern a.A.
1964 Schweizer Maler der Gegenwart. Kunstkollegium Dietikon
1964 Sommerausstellung. Galerie Palette, Zürich
1964 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1965 Surréalisme et Art Fantastique. Biennale, Sao Paulo
1966 Surréalisme et Art Fantastique. Museu de Arte Moderno, Rio de Janeiro
1966 Schweiz. Malerei & Plastik 1945-1965. Kunstverein Pforzheim
1966 Schweiz. Malerei & Plastik 1945-1965. Mittelrhein Museum, Koblenz
1966 Schweiz. Malerei & Plastik 1945-1965.. Städt. Kulturhaus, Kassel
1966 Schweiz. Malerei & Plastik 1945-1965. Pfalzgalerie, Kaiserslautern
1966 Schweiz. Malerei & Plastik 1945-1965. Von der Heydt Museum, Wuppertal
1966 Schweiz. Malerei & Plastik 1945-1965. Kunsthalle Bremen
1966 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1967 Unter 40. Galerie d’Art Moderne, Basel
1967 Zürcher Künstler. Helmhaus, Zürich
1968 Zürcher Künstler. Kunsthalle Bern
1968 Accrochage. Galerie Palette, Zürich
1968 Tendenzen. Kleines Kunstkabinett, Zürich
1968 Ernst Faesi/Walter Grab/Werner Urfer. Helmhaus, Zürich
1968 Vereinigung Zürcher Kunstfreunde. Kunsthaus, Zürich
1968 75 Künstler zeigen 600 Minis. Galerie 68, Strengelbach
1968 Zürcher Künstler, Galerie Coray, Zürich
1968 Rückblick 1968-1967. Galerie Palette, Zürich
1969 75 Künstler zeigen 600 Minis. Galerie Vogel, Winterthur
1969 75 Künstler zeigen 600 Minis. Galerie Coray, Zürich
1969 75 Künstler zeigen 600 Minis. Galerie Martin Krebs, Bern
1969 Phantastische Figuration. Helmhaus, Zürich
1969 Zürcher Künstler. Galerie Coray, Zürich
1970 Zürcher Künstler. Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin
1970 100 Jahre Schweizer Kunst aus Glarner Besitz. Kunsthaus Glarus
1970 Walter Grab & Lubomir Stepan. Galerie Palette, Zürich
1970 3. Salon International Pilotes, Palais de Rumine, Lausanne
1970 Réflets des Galerie-Pilotes. Musée des Arts Décoratifs, Lausanne
1970 Spiel und Ernst. Kunsthaus Glarus
1970 Rot-Blau-Grün. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1970 3. Salon International Pilotes. Musée d’Art Moderne, Paris
1970 Réflets des Galerie-Pilotes. Musée Grenoble
1970 Aemtler Künstler. Casino, Affoltern a.A.
1970 Peau de Lion. Kunsthaus Zürich
1970 Kunstbörse. Hotel Monopol, Luzern
1971 Walter Grab & Bettina Truninger. La Fourmière, Zürich
1971 Zürcher Künstler in Basel. Weisses Haus, Basel
1971 Zürcher Zeichner. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1971 GSMBA, Graphik Sektion Zürich. Kunstsalon Wolfsberg, Zürich
1971 Zürcher Künstler. Züspa-Hallen, Zürich
1972 Zürcher Künstler I. Helmhaus, Zürich
1972 Zürcher Künstler III., Helmhaus, Zürich
1972 Freiheit für das Griechiosche Volk. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1972 Werk und Werkstatt. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1972 Art 3’72. Mustermesse, Basel
1972 Ausstellung von Kriegsdenkmalern. Galerie Matterhorn, Zürich
1972 Contrastes. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1972 Walter Grab & Lubomir Stepan. Galerie am Platz, Eglisau
1972 GSMBA. Hauptbahnhof Zürich
1972 Amnesty International. Omega-Haus, Zürich
1972 19 Schweizer Künstler. ROFAG-Automobil AG, Zürich
1972 Le Prix Dôle. Musée d’Art, Sion
1972 Zürcher Künstler. Kunsthaus Zürich
1972 Accrochage. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1973 Art 4’73. Mustermesse, Basel
1973 Pavoni. Galleria del Pavone, Lugano
1973 Weltjugendfestspiele. Berlin
1973 Aemtler Künstler. Casino, Affoltern a.A.
1973 GSMBA. Kunsthaus Zürich
1974 25 Jahre Galerie Palette. Zürich
1974 Mensch unter Menschen. Obere Kirche, Zurzach
1974 Lawinenausstellung Mobiles Museum. Reithalle, Zürich
1974 Zürcher, Künstler. Züspa-Hallen, Zürich
1975 Art 6?75. Mustermesse, Basel
1975 Energie & Energieerzeugnis. Gemeinde Zurzach
1975 Accrochage. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1975 Künstler sehen den Kanton Schwyz. Kollegium Schwyz
1975 Kunstszene Zürich. Kunsthaus & Helmhaus Zürich
1975 Selbst-Porträt. GSMBA. Galerie Ursula Wiedenkeller, Zürich
1975 Dezember-Erinnerungen. Galerie Commercio, Zürich
1976 Kunst in Zürcher Amtsstuben. Helmhaus, Zürich
1976 2e Biennale de l’Art Suisse. Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne
1976 Zeichnungen von 1910-heute. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1976 Art 7’76. Mustermesse, Basel
1976 25 Jahre Strauhof. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1976 Aemtler Künstler. Casino, Affoltern a.A.
1976 Din A4. Aktionsgalerie, Bern
1976 Din A4. Galerie Kammer, Hamburg
1976 Ausstellung „Licht“. Galerie Commercio, Zürich
1976 Sammel-Ausstellung. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1976 Sammel-Ausstellung, Galerie Baviera, Zürich
1977 Exposition Din A4. Porte de la Suisse, Paris
1977 Ausstellung „Licht“. Stadthaus Uster
1977 Sieben im Strauhof. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1977 Din A4. Galerie Plexus, Chexbres
1977 Figur-Monument-Zeichen. GSMBA. Kunsthaus Zürich
1977 Hommage à Otto Lutz. Galerie Lutz, Stuttgart
1977 Art 8’77. Mustermesse, Basel
1977 Din A4. Galerie Baviera, Zürich
1977 Contrastes X. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1977 Accrochage. Galerie Palette, Zürich
1977 GSMBA Kunstmesse. Einkaufszentrum Glatt, Wallisellen
1977 Kunst bis 1’200.–. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1977 Ausstellung „Stille“. Galerie Commercio, Zürich
1977 Ausstellung „Masken“. Galerie Aeugsterthal
1978 Ausstellung zu den Paradewochen. Galerie T 4, Zürich
1978 Vorschlag für ein anderes Kunstmuseum. Galerie Baviera, Zürich
1978 Sammlung der Gotthard-Bank. Helmhaus, Zürich
1978 Din A4. Galleria Matasci, Tenero
1978 Gitter und Gehege. GSMBA. Kunsthaus Zürich
1978 Zürcher Künstler zitieren, variieren und interpretieren Bilder aus der Sammlung des Kunsthauses. Kunsthaus Zürich
1978 Kunstszene Zürich. Helmhaus, Zürich
1978 Kunst bis 1’200.–. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1979 Im Wechsel der Zeit. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1979 30 Jahre Galerie Palette. Zürich
1979 Accrochage. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1979 Art 10’79. Mustermesse, Basel
1979 Accrochage. Galerie Lutz, Stuttgart
1979 Schweizer Ferien. Galerie Schindler, Bern
1979 Ausstellung Uetlihof. Schweiz. Kreditanstalt, Zürich
1979 Zum Thema Erotik. Galerie Baviera, Zürich
1979 Vorschlag für ein anderes Museum. Kunstmuseum Olten
1979 Kunst bis 1’200.–. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1980 Vorschlag für ein anderes Museum. Kunsthalle im Waaghaus, Winterthur
1980 Art 11’80. Mustermesse, Basel
1980 Weiterzeichnen – Fortmalen. Galerie Vontobel, Feldmeilen
1980 Accrochage. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1980 Die andere Sicht der Dinge. Kunsthaus Zug
1980 Die andere Sicht der Dinge. Kunsthaus Glarus
1980 Kunst bis 1’200.–. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1980 Objets d’A(rt)mour. Galerie Lutz, Stuttgart
1981 Künstler helfen Amnesty International. Kunstmuseum Bern
1981 Des Künstler’s Künstler. Kunsthaus Zürich
1981 Accrochage. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1981 Art 12’81. Mustermesse, Basel
1981 Zwischen Phantasie und Realismus. Modehaus Modelia, Zürich
1981 Kunst bis 1’200.–. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1981 Kunstszene Zürich – Die Refüsierten. Rote Fabrik, Zürich
1982 Hommage à … GSMBA. Kunsthaus Zürich
1982 Accrochage. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1982 Zum Thema Erotik. Galerie Baviera, Zürich
1982 Aemtler Künstler. Casino, Affoltern a.A.
1982 Museum Baviera. Städt. Kunstkammer Strauhof, Zürich
1982 Kunst bis 1’500.–. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1982 Kunstszene Zürich. Helmhaus, Zürich
1982 Eine Rückschau 1982-1949. Galerie Palette, Zürich
1983 Umzugs-Kunstmarkt. Galerie Suzanne Bollag, Zürich
1983 Walter Grab & Ludwig Stocker. Galerie Periodic’Art, Freienbach
1983 Schweizer Maler. Galerie Schlégl, Zürich
1983 Ein Querschnitt. Galerie Baviera, Zürich
1983 Kunstszene Zürich. Züspa-hallen, Zürich
1983 Kunst bis 1’500.–. Galerie Suzanne Bollag, Z&ürich
1984 Kunstsammlung des Kt. Zürich. Galerie Walcheturm, Zürich
1984 Das geteilte Ich. Galerie Baviera, Zürich
1984 é’io diviso. Galerie Baviera, Zürich
1984 Kunstszene Zürich. Helmhaus, Zürich
1985 Aemtler Künstler. Casino, Affoltern a.A.
1985 Walter Grab & Beat Kohlbrenner. Galerie am Platz, Eglisau
1985 Kunstszene. Kunsthaus und Museum für Gestaltung, Zürich
1986 Künstler helfen der Galerie Palette. Galerie P. Noser, Zürich
1986 Walter Grab & Beat Kohlbrenner. Galerie Periodic’Art, Freienbach
1986 Tutti-Frutti. Art-Magazin, Zürich
1986 Macht und Ohnmacht der Beziehungen. Galerie am Ostwall, Dortmund
1986 Ohne Macht kein Feind. Kunstverein Olten
1987 Walter Grab & Beat Kohlbrenner. Galerie am Platz, Eglisau
1988 Accrochage III. Galerie Palette, Zürich
1989 Jubiläumsausstellung. Galerie Palette, Zürich
1989 Walter Grab & Beat Kohlbrenner. Galerie am Platz, Eglisau
1989 Aemtler Künstler. Kasino, Affoltern a.A.