Die nachfolgenden Kolumnen wurden ab 2017 auf der Webseite www.sex.ch veröffentlicht.
Auf Eiersuche
Einmal im Jahr stehen in unserer Gesellschaft die Eier definitiv im Mittelpunkt. Bunt gemustert und von Hasen versteckt harren sie darauf, gefunden, getütscht und gegessen zu werden.
Die Regale in den Läden sind zu Ostern voll mit Eiern jeden Couleurs, mit Utensilien zur Verschönerung der Eier und grünem Kunstgras zur österlichen Präsentation.
Namhafte Zeitschriften nehmen sich der Kunst des Eier-Schälens an. So z.B. die BRIGITTE („So schnell könnt Ihr jetzt ein Ei pellen“) oder FOCUS ONLINE („So schälen Sie Ihr Ei so schnell wie noch nie“). Von den zahlreichen Youtube-Filmchen zum Thema ganz zu schweigen.
Die Gesellschaft zeichnet sich also besonders zur Osterzeit als eierlastig aus und in heimischen Stuben wird in trautem Kreise Eier-Kult betrieben. Sogar mit Kindern.
Ganz anders in der Pornobranche, wo die Eier 365 Tage im Jahr im Mittelpunkt stehen. Während sich an Ostern Hasen um die Eier kümmern, so tun dies hier die Häschen. Liebevoll werden Eier gestreichelt, gekitzelt, gelutscht, geleckt und im SM-Bereich auch getütscht. Der Vorteil dieser Pornoeier besteht aber sicher darin, dass sie weder gekocht noch geschält werden müssen. In der Regel heisst es einfach: Hose auf und fertig.
Ein wunderbares Beispiel der pornografischen Eier-Kultur ist der 1976 von Alan Vydra gedrehte Film „Verlorene Eier“.(Link zum Film). Gemäss BETTY BOSSI sind das nämlich „Pochierte Eier im Nudelnest“, was für uns Pornografen natürlich absolut naheliegend ist, vor allem im Gangbang-Bereich. Alan Vydra bietet uns in „Verlorene Eier“ eine absolut irre Geschichte über einen Sexualverbrecher, der des Nachts durch die Parks schleicht, Liebespaaren auflauert und mittels scharfem Messer Männer von ihrer Männlichkeit trennt, womit wir wieder bei BETTY BOSSI sind: „Ei, wie wunderbar“! ( https://ww2.bettybossi.ch/de/Magazin/Display/1064981/Ei-wie-wunderbar ).
Schlussendlich und nachdem die PolizEI machtlos ist, versucht ein Professor für Sexualität, dem Eierschneider (https://www.galaxus.ch/de/s2/product/oxo-eierschneider-eierschneider-6179904?tagIds=41-113) das Handwerk zu legen. Mehr sei nicht verraten.
Das Ganze geht aber gut aus: Glückliche Eier – glückliche Menschen.
Betrachten wir das Ganze aber auch noch von der flüssigen Seite. Bei Tabu & Love Film ist 1993 der Film „Eier-Likör“ auf VHS veröffentlicht worden. Eier-Likör ist natürlich in fast jedem Pornofilm gefragt und keine Szene endet, ohne dass dieses exzellente Elixier zum Zug, respektive zum Abschuss kommt.
Auch die bürgerliche Gastronomie kennt dieses Kult-Getränk. Ein Rezept findet sich bei SWISSMILK (https://www.swissmilk.ch/de/rezepte/LM201404_65/eierlikoer/). In der Porno-Branche ist die Rezeptur allerdings ein bisschen anders, wenn auch allgegenwärtig. Die Rede ist hier von der Samenflüssigkeit des Mannes, die ebenfalls wie ein gewöhnliches Ei, Proteine enthält. Ein normales Ei enthält durchschnittlich 3 Gramm Protein. Samenflüssigkeit (auch Ejakulat genannt) enthält bei einer durchschnittlichen Menge von einem Teelöffel pro Abgang höchstens 1% Proteine, der Kalorienanteil liegt bei 5 – 7. Dafür hat ein Ejakulat aber noch weitere Bestandteile wie Fruchtzucker, Wasser, Vitamin C, Enzyme, Zink, Aminosäuren, Magnesium und Kalzium. Ueberlegen Sie sich also, bevor Sie Vitamin- und Aufbau-Präparate bei nächsteb Besuch im Supermarkt kaufen, weil ihr homöopathischer Hausarzt Ihnen dazu geraten hat. Sie können das nämlich auch billiger und wohldosierter haben. Und rezeptfrei.
Doch zurück zu den Eiern. Es gibt also sicher zwEIerlEI: das gutbürgerliche Ei auf dem Tisch und das Doppel-Ei in der Hose. Beide Varianten sind beliebt, die eine wird kulinarisch zelebriert und die andere …. eben auch auf eine Art kulinarisch.
In diesem Sinne: Gut Schluck, fröhliche Ostern und viel Spass – so oder so.
Ihr Maldoror
Horizontal, vertikal, oral, anal und jetzt auch vegan!
Veganer können aufatmen. Seit rund 3 Jahren gibt es auf dem Markt, allerdings oft nur für Insider bekannt, vegane Kondome.
Kondome sind zwar aus Natur-Kautschuk-Latex gemacht, welches komplett auf pflanzlicher Basis aufgebaut ist. Damit das Ganze jedoch gefühlsecht ist, wird oftmals der Weichmacher Casein verwendet, der aus Kuhmilch besteht. Dieser Umstand hat wohl schon manches vegane primäre Geschlechtsteil zum Schrumpfen gebracht.
Das österreichische VEGANBLATT warnte darum schon ausdrücklich vor „der Kuh im Kondom“. Eine ernstzunehmende Warnung! Zieht man den europäischen Verordnungs- und Warnungs-Wahn in Betracht, so könnte in naher Zeit schon auf nicht-veganen Kondompackungen der Slogan „Achtung Kuh!“ stehen. Das könnte allerdings von Partnerinnen falsch verstanden werden ….
Nun stellt sich natürlich die Frage, woran die Veganerin erkennt, dass ihr Partner ein veganes Kondom appliziert hat. Mit einem Gütesiegel? Zum Beispiel mit einer durchgestrichenen Kuh? Das wäre doch sicher eine gute Möglichkeit, damit die Betreffenden sich politisch korrekt dem Beischlaf-Ritual widmen können. Leider haben meine diesbezüglichen Anfragen in diversen veganen Foren nichts erbracht.
Als bekennender Un-Veganer bin ich zwar offen für fast alles (ausser für rektal applizierte vegane Kondome). Und doch beunruhigt mich diese Veganisierung beim Sexualverkehr. Aus Aussenstehender muss man sich doch fragen, ob sich nun die vegane Polarisierung im Geschlechtsbereich auch weiter auswirkt. Zum Beispiel beim Stellungsspiel. Ist Doggy Style für Veganer überhaupt noch möglich? Oder führt das zu psychischen Belastungen?
Und wie läuft das jetzt bei den Liebesdienerinnen, wo Kondome mittlerweile zum Glück Pflicht sind? Fragen die jetzt vor dem erkauften Geschlechtsverkehr „vegan oder normal, Schätzli?“
Fragen über Fragen.
Leicht beunruhigt grüsst
Maldoror
Muttertag
Am 14. Mai ist es wieder soweit: MUTTERTAG. Ursprünglich eine amerikanische Erfindung und seit 1914 ein jährlich wiederkehrender Tag, an dem man den Müttern und ihren Gebärmüttern huldigt indem man einmal im Jahr besonders nett ist, das Frühstück ans Bett bringt und die Abwaschmaschine füllt. Und die Fernbedienung netterweise mal aus der Hand gibt.
Neben dieser scheinheiligen Alibi-Uebung, die von der amerikanischen Methodistin Anna Marie Jarvis (1864-1948) institutionalisiert wurde, gibt es aber noch andere Arten von Mutterliebe.
Zum Beispiel oedipale Gelüste oder das sexuelle Verlangen heranwachsender Männer nach reifen Frauen. So ganz nach dem Motto „lieber weiche Pflaumen als harte Kirschen“. Sigmund Freud hat das bekanntlich abgehandelt, allerdings mit anderen Worten.
In Teilen der Pornobranche ist jedoch das ganze Jahr Muttertag und zwar unter der Bezeichnung MILF, was relativ rüde „Mother I’d like to fuck“ bedeutet und nicht etwa, wie oft falsch behauptet „Mother, I love Freud“.
Und Vorsicht! MILF heisst aber auch „Moro Islamic Liberation Front“, eine islamische Bewegung auf den südlichen Philippinen. Unter Umständen den Ausdruck also bitte vorsichtig verwenden!
Bei den Pornos gibt es bezaubernde Filme wie „Auf Muttis Titten wird geritten“ oder „Lass das mal die Mutti machen„. Das männliche Publikum sucht eben nicht nur Knackiges sondern durchaus auch reife Kuscheligkeit. Das beweisen die stetig steigenden Umsatzzahlen dieses Genres.
Doch zurück zum Muttertag: warum der Mutter Blümchen schenken oder ein weichgekochtes Ei ans Bett bringen? Und das Jahr für Jahr?
Jungs, lasst Euch mal was Netteres einfallen! Schenkt doch dem Mami mal ein Viertelstündchen mit einem knackigen Lifecam-Boy. Oder eine schöne Rocco-Siffredi-DVD oder ein geiles Toy. Tut mal was Sinnliches! Die Blumen-Branche wird’s verkraften und die Pornobranche würde es freuen und Mami hat endgültig den Beweis, dass sie nicht nur auf ihre Gebärmutter reduziert wird.
Ermunternde Grüsse
Maldoror